Gassituation
 
 
 
[Quelle: Tagesspiegel]
 
 
 
 
 
Historische physikalische Gasflüsse innerhalb und nach Europa
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die Gasflüsse innerhalb und nach Europa in den Jahren 2021 - 2025.
 
 
 
 
 
[Quelle: entso-g]
 
 
 
 
 
Historische physikalische Gasflüsse nach und von Deutschland
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die Gasflüsse nach und von Deutschland in den Jahren 2021 - 2025.
 
 
 
 
 
 
[Quelle: entso-g]
 
 
 
 
 
Länderspezifische Gasimporte
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die länderspezifischen Pipline-Gasimporte Deutschlands in Gigawattstunden pro Tag.
 
 
 
 
 
LNG-Importe
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die täglichen LNG-Importmengen Deutschlands in Gigawattstunden pro Tag.
 
[Quelle: EntsoG]
 
 
 
 
 
 
 
Überdimensionierter LNG-Infrastrukturausbau nicht erforderlich
 
Eine aktuelle Studie des DIW Berlin kommt zu folgendem Fazit:
 
LNG-Terminal auf Rügen für Versorgungssicherheit nicht notwendig (Studie, S. 4)

"Gegen Ende des Winters OPOQ/Ob zeichnet sich keine Gasknappheit ab, auch die Speicher konnten ohne wesentlichen Ausbau der Importkapazitäten für Flüssigerdgas gefüllt werden (analog zum vorangegangenen Jahr). Es sollte daher überdacht werden, ob ein zusätzliches LNG-Terminal am Stand ort Mukran auf Rügen notwendig ist. Vor diesem Winter war kontrovers über das Thema diskutiert worden, unter anderem in der Begründung der Bundesregierung zur Aufnahme des Standortes im Rahmen des LNG-Beschleunigungsgesetzes.

Die Debatte hat sich aber im Nachhinein als unnötig herausgestellt: Obwohl das neue LNG-Terminal auf Rügen im Winter 2023/24 nicht zur Verfügung stand, gab es in Ostdeutschland keine Versorgungslücken. Dies liegt vor allem daran, dass keine strukturellen Netzengpässe innerhalb Deutschlands bestehen, die ein Terminal auf Rügen rechtfertigen würden. Etwaige Netzengpässe innerhalb Deutschlands können kostengünstig und zeitnah durch Flussumkehr auf ehemals in Ost-West-Richtung betriebenen Verbindungsleitungen beseitigt werden.

Der kostenintensive Aufbau fossiler Erdgasimportstrukturen auf Rügen erscheint daher weder „unbedingt notwendig“ noch kosteneffizient. Der Standort Mukran wäre, selbst wenn er bereits zur Verfügung gestanden hätte, energiewirtschaftlich nicht zur Vermeidung einer Gasmangellage im Winter 2023/24 erforderlich gewesen."

Überdimensionierter LNG-Infrastrukturausbau ist nicht erforderlich (Studie, S. 6)

"Zwei Jahre nach Beginn des Ukraine-Kriegs sind die russischen pipelinegebundenen Erdgasexporte nach Deutschland eingestellt und nach Europa erheblich reduziert worden. Die Lage auf den deutschen und europäischen Gasmärkten hat sich bereits 2023 entspannt. Der Trend setzte sich auch im Winter 2023/24 fort. Dies zeigte sich insbesondere an den Gaspreisen, die auf Vorkriegsniveau zurückgegangen sind. Nachdem bereits das Jahr 2023 zu einer Normalisierung der Gasmärkte geführt hatte, ist es nunmehr an der Zeit, die Ausbaumaßnahmen für fossile Erdgasinfrastruktur auf den Prüfstand zu stellen.

Der überdimensionierte LNG-Infrastrukturausbau ist nicht erforderlich, um eine potenzielle Gasmangellage zu vermeiden und sollte daher nicht weiterverfolgt werden."
 
Hier ein sehenswerter Youtube-Beitrag zu Deutschlands LNG-Deal mit den USA:
 
 
 
 
 
Erdgasförderung in Deutschland
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die Erdgasförderungen Deutschlands in Gigawattstunden pro Tag.
 
 
 
 
Länderspezifische Pipline-Gasexporte aus Deutschland
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die Erdgasexporte Deutschlands in Gigawattstunden pro Tag.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Extrahierte Gasflüsse in Deutschland
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die einzelnen Gasflüsse Deutschlands in Gigawattstunden pro Tag.
 
 
 
 
 
 
Anteile der relevanten Gasmengen an der Gasversorgung in Deutschland 2022, 2023, 2024 und 2025
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die Anteile der relevanten Gasmengen der deutschen Gasversorgung in den ausgewählten Jahren. Es ist ersichtlich, dass der Anteil der sehr umweltschädlichen LNG-Mengen so gering ist, dass diese Mengen leicht durch entsprechend gekürzte Exportmengen bzw. durch eine verdoppelte Ausweitung der Inlandsförderung ausgesteuert werden könnten.
 
 

 
 
 
 
 
 
 
Zusammenfassung der Anteile der relevanten Gasmengen an der Gasversorgung in Deutschland 2022, 2023, 2024 und 2025
 
Erläuterung
 
Auch in dieser Darstellung ist zu erkennen, dass die Verbräuche (-4,5 %) zwischen 2022 und 2024 kaum gesunken sind und Deutschland auf den eingebrochenen Piplineimport (-45 %) mit einer drastischen Reduzierung der Exportmenge (-83 %) reagiert hat.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gasverbräuche in Deutschland
 
Erläuterung
 

Dargestellt sind die deutschen Gasverbräuche für das vergangene und das aktuelle Jahr in GWh pro Tag.

Die angezeigte Verbrauchsdifferenz ist der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Gasverbrauch 2018-2021 und den gemittelten Werten der Jahre 2022 bis 2025. Negative Werte bedeuten einen Minderverbrauch, positive Werte hingegen bedeuten einen Mehrverbrauch an Gas in der entsprechenden Kalernderwoche. Es ist deutlich zu erkennen, dass sowohl die Industrie als auch die privaten Haushalte und das Gewerbe seit 2022 weniger verbrauchen als im Mittel der Jahre 2018 bis 2021.

 
 
 
 
Großhandelsgaspreise in Deutschland
 
Erläuterung
 
Dargestellt sind die deutschen Großhandelspreise für Gas in €/MWh.
 
 
 
 
 
 
 
Gasspeicherprognose der Bundesnetzagentur sowie der INES und eigene Gasspeicherprognose
 
Statische Gasspeicherprognose der Bundesnetzagentur
Gas-Winterszenarien 2023/2024
Statische Gasspeicherprognose der Initiative Energien Speichern e.V.
INES-Szeniarien für Deutschland
Dynamische Gasspeicherprognose
Erläuterung
 
Dargestellt ist der, auf eigene Berechnungen beruhende, prognostizierte Gasspeicherverlauf auf Grundlage historischer und aktueller Gasimport-, Gasexport- und Gasfördermengen sowie den durchschnittlichen wöchentlichen Gasverbrauchsmengen in Deutschland. Im Gegensatz zu den statischen Prognosen der Bundesnetzagentur sind die hier dargestellten Gasspeichfüllstände dynamisch. Das heißt, dass sie sich den täglich und wöchentlich veröffentlichen Daten der Bundesnetzagentur im selben Rhythmus anpassen. Das ist der Grund dafür, warum sich die Verläufe von Woche zu Woche teils drastisch ändern können. Außerdem ist in den aktuellen Verläufen (fette rote Linie) die reale Speicherbegrenzung rechnerisch und grafisch aufgehoben worden.
 
Deutschland hatte seine Gasexporte in die Nachbarländer (hauptsächlich nach Tschechien) zwischen dem 26.05.2022 (2450 GWh) und dem 04.11.2024 (58 GWh) um mittlerweile 97,6 % reduziert. Hauptsächlich durch diese drastischen Exportreduzierungen konnten die deutschen Gasspeicher aufgefüllt werden.
 
 
 
Stand: 09.11.2025 --> Aktueller Minderverbrauch in der KW 45 gegenüber 2024: 15,09 % bzw. 0,487 TWh --> Vermehrter Gasexport in der KW 45 gegenüber 2025: 566,93 % bzw. 3,651 TWh
Gaslage Gasmangel Gasmangellage Gasspeicher Norstream LNG Gas Deutschland
               
               
Pipeline-Import
Platzhalter
LNG-Import
Platzhalter
Inlandsgewinnung
Platzhalter
Pipeline-Gasexport
Platzhalter
Gasspeichervermögen
Platzhalter
Speicherfüllstand
Platzhalter
Gedeckter Jahresbedarf
Platzhalter
Durchschnittsverbrauch
KW
45
               
[GWh/Tag] [GWh/Tag] [GWh/Tag] [GWh/Tag] [TWh] [%] [%] [GWh/Tag]

2681

345 92
553
251,1437
74,83
20,79
2430
               
               
               
Maximalwert 2022
Maximalwert 2022 Maximalwert 2022
Maximalwert 2022
Maximalwert 2022
Maximalwert 2022
               
5608
153 164
2450
 
96,19
 
4607
               
Minimalwert 2022
Minimalwert 2022 Minimalwert 2022
Minimalwert 2022
Minimalwert 2022
Minimalwert 2022
               
2192
0 70
170
 
23,48
 
1070
               
Maximalwert 2023
Maximalwert 2023 Maximalwert 2023
Maximalwert 2023
Maximalwert 2023
Maximalwert 2023
               
3381
297 118
1085
 
100
 
4284
               
Minimalwert 2023
Minimalwert 2023 Minimalwert 2023
Minimalwert 2023
Minimalwert 2023
Minimalwert 2023
               
1241
16 47
90
 
63,67
 
1178
               
Maximalwert 2024
Maximalwert 2024 Maximalwert 2024
Maximalwert 2024
Maximalwert 2024
Maximalwert 2024
               
2803
360 116
570
 
100,32
 
4690
               
Minimalwert 2024
Minimalwert 2024 Minimalwert 2024
Minimalwert 2024
Minimalwert 2024
Minimalwert 2024
               
852
1 50
58
 
62,78
 

1055

 
 
 
Verlauf der prognostizierten Gasspeichermenge --> Gasmangellage ab Januar 2026
 
 
 
 
 
 
Verlauf der prognostizierten Gasspeichermenge mit LNG-Importe --> Gasmangellage ab Februar 2026
 
Erläuterung
 

Dargestellt in der ersten Grafik sind die gezoomten prognostizierten Speicherfüllstände unter verschiedenen Annahmen hinsichtlich des Gasverbrauchs in Deutschland. Allen Verläufen gemeinsam sind die aktuellen Gaszuflüsse und die aktuellen Gasabflüsse je Kalenderwoche entsprechend den veröffentlichten Daten der Bundesnetzagentur mit LNG-Importe.

 
 
 
 
 
 
Verlauf der prognostizierten Gasspeichermenge ohne LNG-Importe --> Gasmangellage ab Januar 2026
 
Erläuterung
 

Dargestellt in der ersten Grafik sind die gezoomten prognostizierten Speicherfüllstände unter verschiedenen Annahmen hinsichtlich des Gasverbrauchs in Deutschland. Allen Verläufen gemeinsam sind die aktuellen Gaszuflüsse und die aktuellen Gasabflüsse je Kalenderwoche entsprechend den veröffentlichten Daten der Bundesnetzagentur ohne LNG-Importe.

 
 
 
 
 
 
Verlauf der prognostizierten Gasspeichermenge mit LNG-Importe und mit ab sofort um 100 % reduzierten Gasexporte --> keine Gasmangellage
 
 
 
 
 
 
Verlauf der prognostizierten Gasspeichermenge ohne LNG-Importe und mit ab sofort um 100% reduzierten Gasexporte --> Gasmangellage ab Februar 2026
 
 
 
 
 
 
Beispielhafter Verlauf der Gasspeichermenge bei reduziertem LNG-Import und reduziertem Gasexport

 Täglicher Pipline-Gasimport: 2841 GWh
Täglicher LNG-Gasimport: 40 GWh
Tägliche Inlandsgasförderung: 104 GWh
 Täglicher Gasexport: 666 GWh
 Gasverbräuche: wie 2022
Gasspeichervermögen: 249,5261 TWh

--> KEINE GASMANGELLAGE
 
 
 
 
 
Beispielhafter Verlauf der Gasspeichermenge mit den Vorgaben der Bundesnetzagentur

 Täglicher Pipline-Gasimport: 3000 GWh
Täglicher LNG-Gasimport: 384 GWh
Tägliche Inlandsgasförderung: 120 GWh
 Täglicher Gasexport: 1392 GWh
 Gasverbräuche: wie 2022
Gasspeichervermögen: 249,5261 TWh

--> Gaskürzungen im April 2027
 
 
 
 
 
Beispielhafter Verlauf der Gasspeichermenge mit den Vorgaben der Bundesnetzagentur und reduziertem Gasexport

 Täglicher Pipline-Gasimport: 3000 GWh
Täglicher LNG-Gasimport: 384 GWh
Tägliche Inlandsgasförderung: 120 GWh
 Täglicher Gasexport: 1300 GWh
 Gasverbräuche: wie 2022
Gasspeichervermögen: 249,5261 TWh

--> KEINE GASMANGELLAGE
 
 
 
 
 
Beispielhafter Verlauf der Gasspeichermenge ohne LNG-Import und um 56% reduziertem Gasexport

 Täglicher Pipline-Gasimport: 3000 GWh
Täglicher LNG-Gasimport: 0 GWh
Tägliche Inlandsgasförderung: 100 GWh
 Täglicher Gasexport: 950 GWh
 Gasverbräuche: wie 2022
Gasspeichervermögen: 250,2143 TWh

--> KEINE GASMANGELLAGE
 
 
 
 
 
Beispielhafter Verlauf der Gasspeichermenge mit minimalem LNG-Gasimport und einen um 50% reduzierten Gasexport

 Täglicher Pipline-Gasimport: 3000 GWh
Täglicher LNG-Gasimport: 100 GWh
Tägliche Inlandsgasförderung: 110 GWh
 Täglicher Gasexport: 1070 GWh
 Gasverbräuche: wie 2022
Gasspeichervermögen: 250,21431 TWh

--> KEINE GASMANGELLAGE
 
 
 
Schlußfolgerungen:

Entscheidend für die Speicherfüllstände sind nicht die LNG-Importe, sondern die (reduzierten) Gasexporte. Hauptsächlich diese steuern die Gasspeicherstände.

Bei einer Exportreduzierung um 56% und einem täglichem Pipline-Gasimport von 3000 GWh kann vollständig auf den LNG-Gasimport verzichtet werden.

Bei einer Exportreduzierung um 50% und einem täglichen Pipline-Gasimport von 3000 GWh ist ein täglicher LNG-Gasimport von 100 GWh ausreichend.

In jedem Fall sollte für eine tägliche Gasimportmenge von mindestens 3000 GWh gesorgt werden. Andernfalls droht früher oder später ein langanhaltender Gasmangel.
 
 
 
 
 
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Prognosen: Eigene Berechnung [GW = Gigagawatt  GWh = Gigawattstunde  TWh = Terawattstunde]
 
Daten: Bundesnetzagentur GIE|AGSI energy-charts SMARD netztransparenz